AWO-Doppelspitze: „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten muss die Staatsregierung Hilfsangebote bei seelischen Krisen sichern und ausbauen“

Anlässlich 50 Jahre Psychiatrie-Enquete vom 2. bis 3. Juni in Leipzig: Finanzierungslücke bei Sozialpsychiatrischen Diensten schließen

Es ist ein Meilenstein, der vom 2. bis 3. Juni gewürdigt werden wird: Dann findet in Leipzig eine große Fachtagung anlässlich des Erscheinens der Psychiatrie-Enquete vor 50 Jahren statt. In dieser Untersuchung des Deutschen Bundestags wurde der damalige teilweise katastrophale Zustand der (geschlossenen) psychiatrischen Krankenhäuser in Deutschland dokumentiert. Die Enquete war ausschlaggebend für überfällige Reformen, die in den Folgejahren umgesetzt wurden.

„Die sozialpsychiatrischen Dienste (SpDi) für Menschen in oft akuter seelischer Not entsprechen den Empfehlungen der Enquete-Kommission. Wir als Arbeiterwohlfahrt sind von dem Konzept dieser niedrigschwelligen, offenen, wohnortnahen und ambulanten Angebote überzeugt und bekennen uns als Träger von 13 SpDi in Bayern seit Jahrzehnten zu diesem nicht wegzudenkenden Baustein für Krisenversorgung und Prävention. Dafür bringen wir neben Fachkompetenz auch Eigenmittel ein, um beispielsweise stetig steigende Kosten wie für Energie zu stemmen und die Angebote aufrechtzuerhalten. Wir fordern die Staatsregierung auf, sich ihrerseits zu den SpDin zu bekennen, die Finanzierungslücke zu schließen und damit die Angebote dauerhaft zu sichern sowie dieses oft lebensverändernde und sogar -rettende Angebot auszubauen. Nicht trotz, sondern gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten muss der Staat hier Flagge zeigen“, erklären Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl, die Landesvorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bayern.

Auch wegen des Mangels an Psychotherapeut*innen und wegen langer Wartezeiten für stationäre Behandlung steige die Zahl der Menschen, die Beratung und Hilfe bei den SpDin suchen. Bei jede*r vierten gesetzlich versicherten Person in Bayern wurde laut Psychiatriebericht der Staatsregierung 2022 eine psychische Erkrankung diagnostiziert. Schley und Wolfshörndl: „Diesen großen Bedarf darf die Staatsregierung nicht ignorieren, wenn ihr die seelische Gesundheit ihrer Bürger*innen wirklich wichtig ist.“

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